Freitag, 23. August 2013
Lieber Jonas
Lieber Jonas,

... Hey Jonas,... Na du!

Hallo Jonas,

verrückt, jetzt sind es tatsächlich schon 3 Jahre, dass wir uns das letzte Mal so wirklich gesehen haben. Naja, von der kurzen Begegnung in der U-Bahn mal abgesehen. Um ehrlich zu sein, hast du mich da ein bisschen überrumpelt. Naja, du hast ja auch nicht damit gerechnet mich zu sehen. Schon witzig, da kommt man aus einer Kleinstadt und schafft es immer sich aus dem Weg zu gehen, da trifft man sich zufällig in einer Großstadt wieder. Es war schön dich zu sehen.

Als du damals meintest, "wir können ja in ein paar Monaten mal E-Mails schreiben, wenn du dann drüber weg bist", konnte ich mir gar nicht vorstellen, diese paar Monate ohne dich zu sein. Immerhin warst du mehrere Jahre an meiner Seite. Ich konnte mir nicht vorstellen morgens ohne dich aufzuwachen, abends ohne dich einzuschlafen. Aber dann warst du tatsächlich weg. Du musst zugeben, das ging schon ganz schön schnell. Wahrscheinlich warst du nie wirklich glücklich mit mir. Manchmal komme ich mir immernoch doof vor, dass ich einfach nichts bemerkt habe. Ich hatte immer das Gefühl, wir machen genau das Richtige.

Jetzt sind 3 Jahre vorbei. Irgendwie habe ich es trotzdem geschafft die Zeit rumzubekommen. War gar nicht so schwer, wie ich es mir vorgestellt hatte. Trotzdem muss ich noch oft an unsere gemeinsame Zeit denken. Du warst mein bester Freund, wahrscheinlich immer mehr bester Freund als fester Freund, aber ich mochte mein Leben mit dir. Ich bin drüber hinweg, auch wenn es lange gedauert hat. Nur wünsche ich mir manchmal dieses abschließende Gespräch zwischen uns. Über alles reden, ohne Tränen, irgendwie in Erinnerung schwelgend und trotzdem wissend, dass es nie mehr so werden wird.

Ich würde dich gerne treffen, geplant, nicht spontan in der U-Bahn, mit dir sprechen, mit dir lachen. Damals warst du einfach weg, dein letzter Satz, dass du jemanden kennengelernt hast. Ich hätte einfach mehr gebraucht.

Bis bald, deine Fee


Irgendwann, irgendwann, irgendwann schaffe ich es dir einen Brief zu schreiben oder eine E-Mail oder SMS oder was auch immer. Irgendwann... Aber jetzt bist du erstmal Geschichte, ich habe wichtigeres zu tun! - Mein Leben leben!

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Sonntag, 14. Juli 2013
Den Kontakt suchen...
Ok, vielleicht ist sein Name in den letzten Wochen wieder öfters gefallen, aber gleich den Kontakt suchen? Weil ich es immernoch nicht verarbeitet habe? Damit ich endlich mal eine funktionierende Beziehung aufbauen kann? Unsinn! Kennen meine Freunde mich so schlecht? Oder bin ich es, die keine Ahnung davon hat, was in ihr vorgeht? Ich kann keinen Kontakt suchen, hab ja nichtmal ne Nummer, gar nichts mehr. Höchstens die Adresse seiner Eltern, im Telefonbuch. Aber einen Brief schreiben? "Ich habe neulich meinen Mund nicht aufbekommen, aber eigentlich habe ich jede Menge zu sagen, schließlich haben wir noch nie, gar nie, kein einziges Mal über unsere Trennung gesprochen. Wird mal Zeit oder?" Ist doch bescheuert.

Übrigens, siehst gar nicht mehr so gut aus wie früher!

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Donnerstag, 27. Juni 2013
Die andere Geschichte
Konzert, erste Reihe. Nicht ganz in der Mitte, eher so am Rand, da wo man noch gut sieht und seine Ruhe hat. Die Sonne knallt. Es riecht nach Schweiß und Sonnencreme. Nackte Haut, Alkohol. Ich bin gut betrunken, mir geht es super. Die Musik nimmt mich mit. Ich tanze, Augen zu. Es ist ein tolles Gefühl. Eine Hand auf meiner Schulter, Blickkontakt, Lächeln, Tanzen. Fremde Hände auf meiner Hüfte, um meine Taille. Meine Arme um einem fremden Hals. Meine Hände auf einer fremden Hüfte. Augen. So wunderschön. Die Menge tanzt, die Menge grölt. Ein Kuss. So weiche Lippen. Körper werden aneinander gepresst. Unsicheres Lächeln. Wieder diese Lippen. Unsere Zungen berühren sich. So fremd. Ich fühle mich gut. Die Musik ist toll. Wir tanzen und singen und küssen. Das Konzert ist vorbei. Alle strömen Richtung Ausgang. Wir lächeln uns an, drehen uns um. Es ist vorbei. Wir haben kein Wort gesprochen. Auf dem Weg nach Hause denke ich bloß daran, wie wunderschön sie war.

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Mittwoch, 26. Juni 2013
Dabei kann ich mich doch gar nicht beschweren
Jetzt ärgere ich mich fast ein bisschen, dass der erste Text über IHN geht. Als ob er überhaupt irgendetwas in meinem Leben verloren hätte.
Manche Leute sagen ja, die erste Liebe vergisst man nicht. Wahrscheinlich ist da tatsächlich etwas dran. Es ärgert mich. Es ärgert mich so maßlos. Dass ich einem so profanen Treffen so eine Bedeutung gebe. Dass ich jede neue Beziehung mit DER ersten vergleiche. Dass ich ihn auf ein Podest gestellt habe, das niemand erreichen kann. Dass ich mich verdammt noch mal auch nur an das Positive erinnern kann.

Dabei kann ich mich doch gar nicht beschweren. Zumindest könnte ich nicht, wärst du nicht einfach wieder aufgetaucht. Und jetzt bist du wieder weg. Habe ja keine Nummer mehr von dir. Weiß nicht mal wo du jetzt wohnst, was du machst. Du tauchst einfach auf, mittendrin, ohne Vorwarnung und bist wieder weg. So wie du damals. Da warst du auch einfach weg. Denn auf einmal war SIE da. Die Neue. Die so viel aufregender war. So unbekannt, so spannend, so anders. Und du warst weg. Und ich allein. Wir haben bis heute nicht darüber gesprochen, weißt du das eigentlich? Du bist gegangen. Den Rest musste ich selbst herausfinden. Hast jeglichen Kontakt abgebrochen. Auf einmal war alles meine Schuld. Auf einmal habe ich mich so schuldig gefühlt. Auf einmal dachte ich, ich hätte alles falsch gemacht. So ein Unsinn. Nichts ist passiert. Gefühle ändern sich, jaja ich weiß. Glaub mir, mittlerweile weiß ich das ganz gut. Meine Gefühle ändern sich oft. Ständig - fast täglich. Und du, bist du immer noch so verliebt in die Neue? Ist sie noch immer so aufregend?

Dabei kann ich mich doch gar nicht beschweren. Da war ich stehen geblieben. Oh nein, kann ich tatsächlich nicht. Ich lasse mich bloß leicht aus der Bahn werfen. Wahrscheinlich ist das so eine blöde Eigenschaft von mir, nein, ich glaube es geht vielen Menschen so. Entweder himmelhoch jauchzend oder tief betrübt. Feuer und Flamme oder einfach nur genervt. Volle Begeisterung oder absolute Unzufriedenheit. So ist es doch immer.

Dabei kann ich mich doch gar nicht beschweren. Ich habe einen tollen Freund. So einen, bei dem man neidisch werden kann. Und ja, ich weiß, dass er toll ist. Und ich weiß es zu schätzen. Und ich kann auch eine tolle Freundin sein. Wenn ich möchte. Und ich habe doch einen tollen Freund, was will ich mehr? Ich will doch gar keine Vergangenheit zurück. Ich will ihn gar nicht austauschen. Und weißt du was, ich will DICH auch gar nicht zurück. Ich habe jetzt nämlich einen tollen Freund. Der ist noch neu. Und aufregend. Und anders! Also komm nicht einfach daher und bring alles durcheinander.

Dabei kann ich mich doch gar nicht beschweren. Seitdem du weg bist habe ich so viele tolle Menschen kennengelernt. So viel Liebe erfahren. So viel aufregendes erlebt. Gerade letztes Wochenende. Da wurde mir der Kopf verdreht. Um mindestens 360 Grad. Nach rechts und nach links. Und in alle anderen erdenklichen Richtungen. Aber das ist eine andere Geschichte - eine positive.

Ich sag ja, eigentlich kann ich mich doch gar nicht beschweren.

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Mittwoch, 12. Juni 2013
Besuch
Da steht er. Mir gegenüber, in der U-Bahn, grinst mich an. Mit diesem Lächeln. Ewig nicht gesehen, der Standardsatz, was ich denn hier treibe. Wie es mir geht... Wie es mir geht? Mein Herz macht eine Mischung aus wie verrückt schlagen und Stehenbleiben. Muss mich beinahe übergeben. Er steht mir gegenüber, in der U-Bahn. -- In MEINER Stadt! Was ich hier treibe? Leben! Und zwar ohne ihn. Weit weit weg von meiner Vergangenheit. Was ich hier treibe? Ich habe Feierabend, fahre nach Hause, DAS ist mein Alltag! Was ich hier treibe? Was treibst DU hier? Das ist meine Stadt! Wir haben uns ewig nicht gesehen? Natürlich nicht. Du wolltest nicht. Oder sie wollte es nicht. Und irgendwann wollte ich es auch nicht mehr. Und ich will es auch jetzt nicht. Will keine Erinnerungen, will keine Vergangenheit, will dich nicht, nicht plötzlich in meinem Alltag. Lass mich in Ruhe! Verschwinde! Sprich mich nicht an! Arschloch!

"Ja, stimmt, bestimmt 3 Jahre oder so."..."Witzig dich hier zu treffen!"... "Mir geht's super, ich wohne schon 'ne Weile hier, komme grade von der Arbeit."..."Ja ist echt toll, läuft alles super."..."Naja, ich muss hier raus, war schön dich mal wieder zu sehen!"...

Nein, es war nicht schön. Nein, ich muss hier nicht raus. Nein, es ist nicht toll. Nein, ich laufe nicht heulend nach Hause. Das ist der Regen!

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